Ana mehr – daun hau ma’s her!

H1 / Personalmangel der Altfalken ist seit Jahren der Grund für die eklatante Auswärtsschwäche – so auch dieses Mal in Kammer.

SK Kammer Basketball – Amstetten Falcons B 80:71 (36:31)

Wir schreiben das Jahr 480 v. Christus. In der Schlacht bei den Thermopylen kämpfen 300 tapfere Spartaner gegen ein übermächtiges persisches Heer. Exakt 2.504 Jahre später stellen sich 6 wackere Altfalken gegen eine vollbesetzte Kammer Heimmannschaft. Das Ergebnis ist ident: heldenhaft und ruhmreich wird gekämpft, am Ende aber ist alles verloren. So endete das letzte Auswärtsmatch der Falcons B mit einer bitteren 80:71 Niederlage, wobei die zahlenmäßige Überlegenheit in den letzten sechs Minuten (letzte Minute der regulären Spielzeit und 5 Minuten Overtime) den Ausschlag gab. Bis dahin war die Partie heiß umfehdet.

Mit einer soliden Defense starten die Altfalken in das erste Viertel. Joachim „Long Shot Bob“ Leonhartsberger und Coach Harald „Die Kralle“ Katzengruber laufen an diesem Tag von der Dreierlinie heiß, und bieten den Kammerer Schützen Paroli. Die ersten 10 Minuten gehen mit 16:13 an die Falcons.

Auch das zweite Vierteil bleibt umkämpft, Kammer findet nun die ein oder andere Lücke in der Zonenverteidigung der Falken und bleibt stark am Offensiv-Rebound für zu billig hergeschenkte 2nd-Chance Points – kombiniert mit (teilweise) fragwürdigen Foulpfiffen. 36:31 steht zur Halbzeit aus Sicht der Gastgeber.

Im dritten Spielabschnitt regnet es wieder Dreier der Falcons, Joachim „Long Shot Bob“ Leonhartsberger spielt dabei seine zwei über das Brett – Standing Ovations in der Halle für diese Form der basketballerischen Kunstentfaltung. Besser ins Spiel kommt nun auch Pablo „Esco“ Bartolucci, der rechtzeitig für das wichtige vierte Viertel heiß zu laufen beginnt. Die Falcons führen nun wieder mit einem Punkt, 48:47.

Ein langer (vermeintlich) letzter Spielabschnitt beginnt mit einem tollen Lauf der Amstettner, nach fünf Minuten ist der Vorsprung auf 59:52 angewachsen, die Sensation liegt in der Luft. Dann die erste, spielentscheidende Szene. Leonhartsberger wird erstmals in seiner langen Basketballkarriere beim Dreier gefoult. Normalerweise ein Anker am Freiwurf, trifft er aber nur einen aus drei von der Linie. Kapitän Bachmayer nützt nun die allgemeine Verwirrung der Amstettner und trifft im Gegenzug zwei schnelle Dreier, verkürzt somit auf 60:58 und Kammer ist wieder voll im Spiel. Die Altfalken stellen auf Mannverteidigung um und der Showdown läuft ungebrochen weiter. Es steht 67:66 in der 40. Spielminute, die Falken haben bis dahin bereits 5 Freiwürfe versemmelt, könnten sich gedanklich schon in der Zenz’n Stubn einfinden.

Kammer zeigt ebenfalls Nerven, verwirft 40 Sekunden vor Spielende zwei ihrer Freiwürfe. Das bittere daran: 5. Foul von Leonhartsberger, für ihn ist die Partie vorbei. Ein letztes Foul an Bartlucci gibt den Gästen die Chance, den Sack zuzumachen, aber auch in Argentinien ist kein Kraut gegen Freiwurfschwäche gewachsen. Mit nur einem aus zwei von der Linie haben die Amstettner nur zwei Punkte Vorsprung. Im folgenden Angriff der Falcons dann der nächste Schocker: Werner „heid greif i eini“ Halbartschlager foult sich ebenfalls aus, zwei Würfe für Kammer, beide gehen rein, Ausgleich und Amstetten muss mit nur 4 Mann in die Overtime.

Da gab es dann nichts mehr zu gewinnen, tapfer warfen sich Firat, Sturm, Katzengruber und Bartolucci ins Schlachtgetümmel. Als aber aller Staub nach fünf Minuten niedergesunken war, sah man nur mehr die Krähen an den Kadavern der Amstettner picken. Aus die Maus.

Hätti – wari: mit 1-2 mehr Mitstreitern hätte man die Partie gewinnen können; so mussten die Altfalken in der Zenz’n Stubn mit Blick auf den Attersee und Speis & Trank ihre Wunden lecken.

Scorer Amstetten: Leonhartsberger 21, Bartolucci 17, Katzengruber 16, Sturm 11, Halbartschlager 6, Firat.